Höhlen

Das Höhlengebiet Bielatal befindet sich am Oberlauf des kleinen Flüsschens Biela zwischen den Häusern an der Schweizermühle und der Staatsgrenze zur Tschechischen Republik. Jenseits der Grenze setzt es sich mit dem Höhlengebiet von Eiland/Ostrov fort.

Nach dem böhmischen Teil des Höhlengebietes Elbtal/Labské údolí ist das obere Bielatal zweifellos das zweitbedeutendste Höhlengebiet im gesamten Elbsandsteingebirge. Das Gestein besteht aus dem sehr festen Labiatussandstein und weist insbesondere tektonische Klufthöhlen auf, die teilweise in Tiefen von mehr als 40 Metern reichen. Neben diesen Klufthöhlen findet der interessierte Besucher des Gebietes eine ganze Reihe von Schichtfugen- und Blocktrümmerhöhlen.

Einige Höhlen des Bielatales waren schon in früherer Zeit bekannt. So wird die an der Grenze zum böhmischen Teil des Tales befindliche „Zwergenhöhle“ bereits im 16. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt und auf Kartenmaterial vermerkt. Die „Schwedenhöhle“ neben dem „Eisloch“ und das „Franzosenloch“ unweit der Schweizermühle dienten während Kriegszeiten als Versteck für das Hab und Gut der einheimischen Bevölkerung. 1826 beschreibt Carl Merkel neben vielen Sehenswürdigkeiten des Bielatales auch die „Bennohöhle“ am Abzweig des Glasergrundes, die zwei Jahre zuvor Oberförster Friedrich Wilhelm Puttrich, Wormsmüller Ehrlich und Schweizermüller Geißler touristisch erschlossen hatten. Um mehr Besucher anzulocken, brachten die drei im Hauptraum der Höhle eine gefälschte Inschrift an.

Etwa um 1967 wird die „Tiefe Höhle“ von Bergsteigern in der Nähe der „Bennohöhle“ entdeckt. Seither gehört dieses Objekt zu den am häufigsten besuchten Unterwelten des Bielatals. In den 1970er und 1980er Jahren werden die meisten der bedeutenden Klufthöhlen des oberen Bielatales wie „Wohlrabhöhle“ und „Geburtstagshöhle“ gefunden, erstmals befahren und vermessen. Zu den führenden Entdeckern dieser Zeit zählte vor allem Frank Börner. Einige nur für sehr schlanke Höhlenfreunde zugängliche Objekte befuhren in der jüngsten Vergangenheit erstmals Daniel Flügge und Conrad Zurbuchen.

Literaturtipp: „Der Höhlenführer, Höhlen der Sächsisch-Böhmischen Schweiz“: erschienen im Heimatbuchverlag Dresden